AKF - AktivKohleFilter
Aktivkohlefilter sind das geeignetste Mittel um sich und seine Umwelt vor dem starken Geruch blühender Pflanzen zu schützen.
Sie bestehen aus zwei fein gelochten Stahlblechzylindern, welche ineinander geschoben wurden. Der Zwischenraum zwischen den Zylindern ist mit verdichtetem Aktivkohlegranulat verfüllt. Nach innen hin Schutz ein dünner Papierfilter davor das feinst Stäube aus dem Akf in den Lüfter gelangen. Über die Außenseiten ist ein Vorfiltergewebebezug gespannt, welcher den Filter vor Verunreinigungen durch Partikel Schutz. Eine Stirnseite der Filterpatrone bildet den Ansaugstutzen, die andere Stirnseite ist verschlossen.
Aktivkohlefilter dieser Bauart filtern/absorbieren ca. 99% aller Duftstoffe welche eine Cannabispflanze in der Blüte verströmt . Wichtig ist jedoch das die gesamte Abluft den Filter passiert. Also im Growraum ein unter druck herscht und es nur gewollte Zuluftöffnungen gibt. Nur so ist die richtige Funktion des AKF gegeben.
Die Standzeit/Lebensdauer des Filters richtet sich nach dem genauen Grad der Verschmutzung. In der Regel beträgt die Filterleistung in Blütekammern nach ca. einem Jahr Dauerbetrieb noch ca. 70%.
Spätestens nach 10 x 10 Wochen Betrieb muss der Filter erneuert werden. Eigenständige Nachbefüllung ist, ohne entsprechendes Werkzeug und Kenntnisse, nicht zu empfehlen und Herstellerseitiges Regenerieren ist kostenintensiv und langwierig. Kleinere Patronen -Akfs sind als Einwegfilter konzipiert. Ihr Einsatz macht sich aber trotz relativ hoher Anschaffungskosten bezahlt, da er die eigene Lebensqualität erhält und gleichzeitig vor dem bekannt werden der Pflanzung schützt.
Grundsätzlich sollten die Angegebene Leistung des Akfs mit der des Lüfters übereinstimmen, um die korrekte Funktion beider Komponenten zu gewährleisten. Nur wenn der Luftdurchsatz des Filters mit dem tatsächlichen Durchsatz übereinstimmt, filtert der AKF die Gerüche zuverlässig.
Aus Platzgründen ist es oftmals jedoch nicht möglich einen großen Aktivkohlefilter in der Growbox zu betreiben. Es ist auch möglich z.B. einen 240m3/h Akf an einem 380m3/h Lüfter zu betreiben. Allerdings sollte der Lüfter dann mit einem Dimmer auf ca. 60% seiner Leistung runter geregelt werden, damit der Luftdurchsatz welchen der Lüfter erzeugt zu dem des Filters passt. Wird ein Thermo- und/oder Hygrostat vor den Lüfter geschaltet, so steigert der LTI seine Leistung nur wenn die Feuchte oder Temperatur die vorgegebenen Werte überschreitet und der Filter wird nur kurzweilig in seiner Absorbationsleistung gemindert.
Da die Standzeit des Filters hierbei jedoch sinkt, ist es immer besser einen zum Lüfter passenden Filter zu verwenden.
Die Aktivkohle absorbiert Gerüche. Sie bindet diese in/an Sich und nimmt Sie auf.
Um "Unseren" Zweck zu erfüllen muss ein Filter in der Lage sein im wesentlichen drei Dinge zu tun.
- Partikel abscheiden
- Aerosole absorbieren/abscheiden
- Abscheidungen (möglichst lange) halten.
Punkt 1 erfüllt der Vorfilter.
Unter Partikeln versteht Mensch idR. Schwebteilchen die nicht wesentlich kleiner als so ca. um die 500 µm sind.Der Vorfilter dient nur dazu das eigentliche Filtermedium nicht zu verunreinigen.
Punkt zwei/& drei ist nicht ganz so easy.
Aktivkohle hat eine Spez. Oberfläche von so ca. um die 890m2/g, Dichte so ca. 490kg/m3. Aktivkohle hat also eine riesengroße Oberfläche bei gleichzeitig rel. hoher Dichte.
Die große Oberfläche entsteht durch feinste "Poren" auf ihrer Oberfläche. An diese "Poren" binden/heften sich "Aerosole". Dies geschieht, prinzipiell, durch Kabilarkräfte, z.B. wie in einem Schwamm.
Die Kohle nimmt nun die Gerüche auf und bindet Sie in ihrem Inneren. Aktivkohlefilter arbeiten, was unserem Verwendungszweck angeht, nur dann effektiv wenn die Aktivkohle verdichtet ist. Denn nur wenn der gesamte Volumenstrom die Aktivkohle anströmt können Gerüche(feinste Aerosole) restlos absorbiert werden. Bei locker geschütteter Kohle entstehen "Spalten" durch welche ungefilterte Luft entweicht!
Je fester ein Akf verdichtet ist, desto stärker ist seine Absorbationsleistung, denn je kleiner sind die "Aerosole" welche den Filter passieren können. Fest verdichtet -> hoher Abscheidgrad = guter Wirkungsgrad
- Der zweite entscheidende Punkt ist die Menge der Kohle.
- Wie beim Schwamm. Ein großer saugt & hält mehr Wasser als ein kleinerer.
- Viel Kohle -> hohe Absorbationskapazität = hohe Standzeit(Lebenserwartung)
Punkt drei.
Der innere Stofffilter/Papierfilter verhindert lediglich das fein Stäube aus dem Akf in den Lüfter gelangen.
Was zeichnet einen guten Aktivkohlefilter aus?
Eine der wesentlichen Kennzahlen bei Aktivkohlefiltern ist der CTC-Wert. Der CTC-Wert der Aktivkohle steht für ihre Aktivität bzw. Kapazität. Dieser Wert korrespondiert mit der maximalen Luftfeuchtigkeit, bei der die verwendete Kohle noch effektiv Gerüche absorbieren kann. Vereinfacht ausgedrückt kann man sagen, je höher der CTC-Wert der Aktivkohle, desto höher ist ihre Qualität. Denn gerade im Indoor Growing ist es wichtig, dass auch bei hoher Luftfeuchtigkeit die Geruchsverzehrung noch funktioniert. Ein höherer CTC-Wert bedeutet auch längere Lebensdauer.
Zwei der gebräuchlichsten CTC-Werte sind CTC 55 und CTC 70
CTC 55: Diesen Wert findet man bei eher billigen Aktivkohlefiltern, die nur bis zu einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60% effektiv Gerüche aufnehmen. Gerade im engen Raum eines Growschrankes reicht ihre Leistung also meist nicht aus, um wirklich zuverlässig Gerüche zu vermeiden. Im schlimmsten Fall ist es also vollkommen verschwendetes Geld.
CTC 70: Diese Aktivkohle funktioniert bis zu einer Luftfeuchtigkeit von ca. 85%. Damit ist man auf der sicheren Seite im Growraum, da sie eben auch bei der gesteigerten Luftfeuchtigkeit in der Pflanzenzucht zuverlässig arbeitet. Außerdem hält diese Kohle deutlich länger als die CTC 55, d.h. die Investition zahlt sich schnell aus. Warum also in Aktivkohle mit CTC 70 investieren?
Die in diesem Aktivkohlefilter verwendetete Aktivkohle mit einem CTC-Wert von 70 ist im Vergleich mit zu billigen Filtern mit CTC-55 Aktivkohle qualitativ viel hochwertiger (und auch langlebiger) und funktioniert auch bei der relativ hohen Luftfeuchtigkeit, wie sie im Growraum herrscht, effektiv und zuverlässig. Die billigere Kohle stösst also gerade im engen und feuchten Growschrank an ihre Grenzen und garantiert keine hinreichende Aufnahme der entstehenden Gerüche.
Gerüche spielen im täglichen Leben eine große, wenn auch häufig unterdrückte Rolle. Menschen nehmen einen Geruch wahr und binnen eines Sekundenbruchteils assoziieren sie etwas dazu. Jeder wird den Duft eines Hundehaufens– mehr oder weniger –aber in jedem Fall als übel einstufen. Riechen ist ein an sich subjektiver Vorgang, der jedoch in den meisten Fällen zu recht objektiven Ergebnissen führt – wie unter anderem ein Hundehaufen oder verdorbener Fisch belegen.
Es gibt Menschen, die meinen, blühender Hanf würde gut riechen. Denen sei gesagt, dass Hanf – selbst wenn er gut riechen würde – zumindest ungewöhnlich, stark und auffällig riecht. Und jede innen betriebene Aufzucht in räumlich konzentrierter Form stinkt „zum Himmel“. Der auffällige, eindeutige und sehr intensive Geruch ist so verräterisch, dass er noch mehr als eventuell erklärbare Geräusche einer Abluft-Anlage zum Problem wird. Um Gerüchen Herr zu werden, gibt es grundlegend vier Möglichkeiten. Zwei davon, Ionisatoren und Ozon-Generatoren verbrauchen viel Strom, sind teuer im Unterhalt und aufgrund Ozon-Generation und Ionisierung der Luft nicht unbedenklich. Daher sind sie für den Heimgartenbereich nur bedingt brauchbar.
Bewährt hat sich hingegen der Einsatz von Aktiv-Kohle-Filtern (AKF). Aktivkohle (AK) hat eine sehr große Oberfläche, da diese mit unzähligen feinsten Poren versehen ist, deren Oberflächen alle zusammen eine riesige Gesamtoberfläche darstellen. Wird Luft über die Oberfläche oder durch die AK geleitet, so absorbieren die feinen Poren winzige Wassertröpfchen, Kohlenwasserstoffe, Terpene und Aerosole. Die AK saugt die – für uns in erster Linie interessanten – Kohlenwasserstoffe auf, ähnlich wie ein Küchenschwamm Wasser aufsaugt und in sich zurückhält. Dabei gilt für die AK wie beim Schwamm, je größer und je saugfähiger, desto mehr kann aufgesogen und „gespeichert“ werden.
AK-Filter in Patronenbauform sind am gebräuchlichsten. Sie bestehen aus jeweils einem feingelochten Innen- und einem im Durchmesser weiteren Außenrohr, welche „ineinander“ gesteckt werden. Das eine Ende ist luftdicht verschlossen und am anderen Ende befindet sich ein Schlauchanschluss-Stutzen mit dem Durchmesser des Innenrohres, der Innen- zu Außenrohr verschließt. Der Raum zwischen den beiden Rohren ist mit AK-Granulat verpresst. Ein angeschlossener Rohrlüfter saugt die Luft aus dem Innenrohr, wodurch ein Unterdruck entsteht. Der atmosphärische Luftdruck presst die Luft auf der Erde überall dort hinein, wo der Druck geringer als er selbst ist. Also auch in deine Wohnung, deinen Pflanzenschrank und auch in deinen AK-Filter, solange dein Lüfter die Luft aus diesem heraussaugt und damit immer ein Unterdruck entsteht, der vom Luftdruck ausgeglichen wird. Es wird also ein Luftstrom erzeugt und solange ein Unterdruck besteht, zieht sämtliche Luft aus der Pflanzung durch den AK-Filter und wird vom störenden Geruch befreit.
Doch wie viel Geruch entsteht eigentlich und wie viel kann ein AK-Filter filtern?
Entscheidend ist einmal die Qualität und die Menge der Aktivkohle, sowie wie viel und wie schnell die Luft auf welcher Oberfläche anströmt. Außerdem wie langsam und mit welchem Druck die Luft die AK passiert. Auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen eine Rolle. Es ist für einen Laien schlichtweg unmöglich zu berechnen, wie groß eine AK-Filterpatrone von den Oberflächen, Schüttdichten und Press-Stärken sein muss, um bei einem bestimmten Unterdruck und Volumenstrom effektiv zu arbeiten.
Beim Kauf eines AK-Filters ist zu beachten, dass ein AK-Filter immer eine etwas größere Nennleistung in Kubikmeter pro Stunde haben darf, jedoch nicht kleiner sein sollte als die Förderleistung des Lüfters. Dies kann bei der Verwendung bestimmter Lüftungssteuerungen jedoch anders bewertet werden! Durch einen „zu großen Filter“ wird die zu filternde Luft langsamer angesaugt und damit steigt ihre Kontaktzeit auf der Kohle, was zu einer leicht verbesserten Filterleistung führt. Andersherum ist es bei einer zu kleinen Patrone. Hier würde die Luft zu schnell über die Kohle gezogen, die Kontaktzeit wäre zu kurz und die Filterleistung bricht ein. Doch durch die zu lange Kontaktzeit bei zu großen Filtern steigt die Sättigung der Kohle mit Wasserdampf, was die Filterleistung ebenfalls stark minimieren kann! Ideal ist also ein AK-Filter dessen Nennvolumenstrom mit dem des Lüfters möglichst übereinstimmt.
Wie lange ein Filter hält, also wie lange seine Standzeit beträgt, hängt von vielen Faktoren ab, die wichtigsten sind: Die Staub-Belastung der Luft, eine möglichst niedrige relative Luftfeuchte und die Anzahl der Pflanzen sowie das gewissenhafte Wechseln des Vorfilterfleeces, welches nur verwendet wird, um den eigentlichen AK-Filter vor Verunreinigungen und Verstopfungen durch Staub zu bewahren. Ein AK-Filter hält umso länger, je weniger Blütentage mit einem Filter gearbeitet wird, je mehr Kohle er enthält, je weniger Pflanzen unter ihm stehen und je trockener die Raumluft ist.
Der AK-Filter bildet den Ansaugpunkt in der Luftführung des Systems. Er soll möglichst weit oben, in der abzusaugenden trockeneren, warmen Luft und soweit wie möglich von der Zuluft-Öffnung entfernt positioniert sein. AKF sind schwer und wiegen in einer 400-Kubikmeter pro Stunde-Version bis zwölf Kilogramm. Daher müssen AKF mit Stahllochband oder Ketten sicher von der Decke abgehängt werden oder auf Winkeln mit Drahtkabel fixiert liegen. Kleinere Filter können auch senkrecht auf eine Regalplatte gestellt werden.
Patronen-AKF werden immer nur saugend betrieben. Niemals darf Luft von innen nach außen gedrückt werden, weil die Oberflächenverhältnisse nicht passen und Staub in die Zwischenräume und Poren geblasen wird, der den Filter umgehend verstopft und unbrauchbar macht. Auf Grund dessen, dass die AK im Filter verpresst und eingerüttelt sein muss, ist von Eigennachfüllung abzuraten. Beim Nachfüllen im Grow-Shop ist darauf zu bestehen, dass neue, also keine regenerierte AK in die Patrone kommt. Raschelt beim Schütteln des Filters die Kohle deutlich, so ist der Filter unbrauchbar, da der Luftstrom den Weg durch kleine Ritzen nehmen wird und die Kohle gar nicht passiert!
Geruchsüberdeckung – die vierte Waffe gegen Gerüche – allein bringt nichts, da sie mehr und nur anders riecht oder stinkt als der zu überdeckende Geruch, also nicht wirklich unauffällig ist. Jedoch hat sie sich in Kombination mit AKF bewährt. Die bereits vom Filter gereinigte Luft wird über Duftölkissen oder -schwämme gelenkt. Restgerüche werden so überdeckt und verändert beziehungsweise verbessert. Auch sind Geruchsüberdecker in den Vorräumen zur Pflanzung empfehlenswert, da sie den latenten Pflanzen- und Chlorophyllgeruch überlagern, der sich trotz AK-Filterung der nach außen geleiteten Abluft nach Monaten in jeder Innenraum-Pflanzung bereitmacht.
Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein gut informierter Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Heim-Anbau von Hanf legal ist.
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