Licht
Was ist Licht?
In den letzten Jahrhunderten hat die Physik das Phänomen „Licht“ untersucht und sein Geheimnis gelüftet: Licht ist der kleine sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung. Diese elektromagnetische Strahlung besteht aus schwingenden Energieeinheiten (Quanten) und wird in Wellen von einer Lichtquelle gesendet. Sie braucht eine bestimmte Zeit vom Ort ihrer Entstehung bis zum Auge des Betrachters.
Jede Wellenlänge wird von einem Farbeindruck bestimmt. Das Spektrum des Sonnenlichtes weist einen kontinuierlichen Übergang auf: vom kurzwelligen Violett über Blau, Grün, Orange bis zum langwelligen Rot. Außerhalb dieses Bereichs kann das menschliche Auge keine Strahlung „sehen"; Gamma-, Röntgen-, UV- und Infrarotstrahlen sind nicht sichtbar.
Lichtgeschwindigkeit: 300.000 km/s Die Zeit, die das Licht vom Objekt bis ins Auge des Betrachters benötigt, ist die Lichtgeschwindigkeit. 1850 entwickelte der französische Physiker Leon Foucault die sogenannte Drehspiegelmethode. Sie ermöglichte es, den präzisen Wert der Lichtgeschwindkeit zu ermitteln: 2,98 x 108 m/s. Für die Lichtgeschwindigkeit im leeren Raum und in Luft wird allgemein der aufgerundete Wert von 3 x 108 m/s – also 300.000 Kilometer pro Sekunde – benutzt.
Die Lichtgeschwindigkeit ist damit die höchste bekannte Geschwindigkeit. Licht benötigt vom Mond zur Erde etwa 1,3 Sekunden. Dagegen ist das Licht der Sonne, die 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, schon 81/3 Minuten unterwegs. Vom Fixstern Alpha im Zentaurus braucht es bereits 4,3 Jahre. Würde er heute explodieren – wir würden es erst in einigen Jahren erfahren.
Licht ist ein Grundnahrungsmittel aller Lebensformen. Das Sonnenlicht umfasst alle Bereiche des Spektrums, von ultraviolett bis infrarot. Der für die Pflanzen nutzbare Bereich des Spektrums wird PAR ( Photosynthetic Active Radiation )genannt.Die biochemischen Reaktionen in der Pflanze werden vom blauen bis zum roten Spectralbereich ausgelöst. Dabei werden aus Wasser, Kohlendioxid und Mineralien organische Verbindungen und Sauerstoff gebildet.
Die Wirksamkeit einer Lichtquelle hängt von zwei Faktoren ab: vom dem Anteil der in Strahlungsenergie umgesetzter elektrischer Energie, und von der Verteilung dieser Strahlungsenergie innerhalb des sichtbaren Spektrums. Um diese trockenen Aussagen verwerten zu können muß man wissen, wie das Auge auf Strahlungsenergie der unterschiedlichen Wellenlängen reagiert, und wie sich die Lichtstärke in diesem Zusammenhang begreifen läßt.
Der sichtbare Teil des Spektrums für das Menschliche Auge liegt zwischen 400 und 700 nm. Die Empfindlichkeit ist am größten bei einer Wellenlänge von 555 nm (grünes Licht). Bei Strahlung mit einer größeren Wellenlänge (rot / ca.650 nm), oder mit einer niedrigeren Wellenlänge (blau) nimmt die Empfindlichkeit des Auges ab. Beim roten Licht beträgt die Empfindlichkeit des Auges nur ein Zehntel der Empfindlichkeit für grünes Licht (555 nm). Es ist also zehnmal soviel rotes Licht erforderlich, wie grünes Licht, um die gleiche Beleuchtungsstärke zu erzielen. Natürlich ist die Empfindlichkeit von Pflanzen gegenüber verschiedenen Wellenlängen des Lichts nicht mit der des Auges identisch. Es gibt aber die Möglichkeit die Wirkung der unterschiedlichen Wellenlängen auf das Pflanzenwachstum mit einer Pflanzenempfindlichkeitskurve darzustellen.
Da die Photosynthese der wichtigste Faktor für das Pflanzenwachstum ist, zeigen wir ein Diagramm aus Phillips Produktunterlagen, auf dem das Photosynthese -Wirkungsspektrum zu erkennen ist. Im Photosynthese- Wirkungsspektrum wird die Menge des durch die Pflanze gebundenen Kohlendioxyds als Funktion der Wellenlänge bestimmt. Das heisst auf Deutsch: dieses Diagramm zeigt die Quantität der Photosynthese in Abhängigkeit von der Wellenlänge.
Das Spektrum
Tests haben ergeben, daß die mittlere Abweichung von der durchschnittlichen Empfindlichkeitskurve bei vielen Pflanzen weniger als 5% beträgt; daher kann dieses Durchschnittsspektrum als allgemeine Pflanzenempfindlichkeitskurve verwendet werden. Die graue Pflanzenempfindlichkeitskurve für die Photosynthese erreicht ihre Spitze im roten Bereich des Spektrums (675 nm). Aus der Kurve ergibt sich, daß die maximale Empfindlichkeit für die Photosynthese im fernen Rot bei ca. 675 nm liegt. Die Einheit der Strahlungsenergie, betrachtet in bezug auf die spektrale Empfindlichkeitskurve für die Photosynthese, wird gelegentlich als ,,Phyto-Lumen" bezeichnet.
Mit der Pflanzenempfindlichkeitskurve lassen sich zwei falsche Auffassungen darüber, wie die beste spektrale Energieverteilung für eine Lampe zur Pflanzenbestrahlung aussehen soll, widerlegen. Diel, widerlegen. Die erste falsche Annahme besagt, daß eine "gute" Lampe für die Aufzucht von Pflanzen ungefähr die gleiche spektrale Strahlungsverteilung haben sollte wie das Sonnenlicht. Dieses hat jedoch ein kontinuierliches Spektrum und strahlt demzufolge Energie auch in den Spektralregionen aus, die auf die Photosynthese nur wenig Einfluß haben. Daher ist das Sonnenlicht für die Photosynthese weniger wirksam als viele Lampen; siehe Abb. 6. Das zweite Mißverständnis besteht darin, daß eine Lampe zur Aufzucht von Pflanzen, eine der Form der Pflanzenempfindlichkeitskurve entsprechende spektrale Energieverteilung haben sollte.
Bei einem Vergleich verschiedener Lichtquellen sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen, wie wir im folgenden Kapitel sehen werden. Dazu gehören Aspekte wie die Energieumwandlung der Lampe, die gesamte LichtausbeuteLampe, die gesamte Lichtausbeute der Lampe, ihre räumliche Energieverteilung im Zusammenhang mit den Abmessungen des Gewächshauses sowie die besonderen Bedürfnisse der einzelnen Pflanze. Theoretisch würde die Lampe die größte Wirksamkeit besitzen, die alle Energie bei der Wellenlänge 675 nm ausstrahlt. Eine solche Lampe wäre zwar sehr leistungsstark in Bezug auf die Photosynthese, würde aber ein exzessives Längenwachstum auf Kosten des Formenwachstums der Pflanze verursachen (Photomorphogenese). Außerdem wird, wie bereits früher erwähnt, die Gesamtwirksamkeit einer Lampe auch danach beurteilt, wieviel elektrische Energie sie in Strahlungsenergie umwandelt. In der Praxis zeigt sich häufig, daß eine Verstärkung der photosynthetischen Wirkung häufig mit einer Verringerung der Energieumwandlung in der Lampe verbunden ist. Wichtiger ist jedoch die Tatsache, daß der Prozeß der Photosynthese sich über das gesamte sichtbare Spektrum erstreckt, wie die Pflanzenempfindlichkeitskurve zeigt. Das bedeutet, daß trotz der Unterschiede zwischen Pflanzen und dem menschlichen Auge, in Bezug auf die Empfindlichkeit gegenüber dem Spektrum, normale, für Beleuchtungszwecke entwickelte Lampen, insgesamt auch zur Steuerung des Pflanzenwachstums geeignet sind, wobei der Grad der Eignung wobei der Grad der Eignung der verschiedenen Lampentypen von der jeweiligen spektralen Energieverteilung abhängig ist.
Die Licht Photoperiode (Belichtungszeit)
Bei Cannabis, wie bei viele anderen Pflanzen auch, hat die Belichtungszeit pro Tag einen Einfluss auf den Blüteimpuls der Pflanzen. Einige Hanfsorten fangen, unabhängig von der Belichtungszeit, ab einer bestimmten Größe an zu blühen. Ungünstige Umgebungsbedingungen, wie z.B. ein zu kleiner Topf oder falscher pH-Wert sowie spezielle Hormone können auch zu einer frühzeitigen Blütenentwicklung führen.
Im Indooranbau wird der Pflanzraum, für mindestens 12 Stunden verdunkelt und gibt dadurch der Hanfpflanze den Impuls zum blühen. Schon kleine Lichtquellen können diesen Impuls verhindern oder stören. Eine Strassenlampe direkt vor dem Balkon kann dazu führen, dass die Cannabispflanze entweder später oder überhaupt nicht blüht. Einige Hanfsorten reagieren sehr empfindlich auf eine Unterbrechung der gewohnten Dunkelphase und werden in ihrer Entwicklung empfindlich gestört. Es ist möglich, einen Steckling von einer blühenden Cannabispflanze zu nehmen, der bei 24 Std. Licht wieder zu wachsen beginnt. Das funktioniert aber nicht immer und auch nicht bei allen Sorten gleich gut, bei Sativas hab ich damit die besseren Resultate.
Die Genetik der Cannabispflanzen legt einige Unterschiede im Blüteverlauf fest. Im Allgemeinen bringt eine Belichtungszeit von 18 Std. oder mehr die Pflanzen dazu, zu wachsen. Einige Sorten (Haze, Thai, oder andere Sativas wachsen auch mit 14 - 16 Std. und fangen nicht an zu blühen. Mit einer Belichtungszeit von 12 Std. oder weniger beginnt Cannabis im allgemeinen zu blühen, je nach Genetik und Größe beginnen die frühesten Pflanzen nach 10 Tagen, mit 12 Std. Belichtung, die ersten Blüten zu bilden. Sativas beginnen oft erst nach 20 Tagen und mehr, die ersten Blüten zu bilden.
Weibliche Cannabispflanzen zeigen oft schon in der Wuchsphase vereinzelte Blüten, die sich an den Astverzweigugen bilden. Dadurch kann ihr Geschlecht schon vor der eigentlichen Blüte erkannt werden. Männliche Pflanzen bilden selten frühzeitig vereinzelte Blüten, Ihre Blütenbildung ist eher schlagartiger als die der Weibchen und schneller abgeschlossen. Bei einigen Sorten ist es möglich, mit 24 Std. Belichtung eine fast ganz geerntete Pflanze wieder in die Wuchsphase zu bringen, von ihr Stecklinge zu nehmen und so eine Sorte vor dem Aussterben zu bewahren. Unter Umständen muss die Pflanze lange und gut behandelt werden, damit sie wieder vitale Stecklinge hervorbringen kann. Es gibt Grower/Innen die darauf schwören, die Pflanzen mit diesem Verfahren mehrmals zu ernten. Die Ernte ist dadurch erschwert, da ja noch Triebe und Blätter am Leben bleiben müssen. Besser ist es mit neuen Stecklingen zu arbeiten. Das kann Probleme mit pH- und EC-Werten verhindern, die mit dem Alter des Wurzelmediums zunehmen, auch eventuell vorhandene Schädlinge können ein Problem bei Mehrfachernten darstellen.
Lichtleistung / Lichtstrom ist die Menge an Licht, die eine Lampe abstrahlt. Die Einheit ist Lumen.
Effektive Lichtleistung / Lichtausbeute ist die Menge an Licht, die eine Lampe pro Watt aufgenommener elektrischer Leistung abgibt. Je höher der Wert desto besser.
Gewöhnliche Glühbirnen liefern nur rund 12 Lumen/Watt, "Energiesparlampen" oder Leuchtstoffröhren zwischen 40-100 Lumen/Watt, Natriumdampfhochdrucklampen zwischen 90-140 Lumen/Watt.
Lichtintensität / Beleuchtungsstärke ist die Menge an Licht, die pro Flächeneinheit auftrifft, die Einheit lautet folglich Lumen/m² oder auch Lux.
An einem wolkenlosen Sommertag treffen in Deutschland ca. 50.000 - 100.000 Lux auf dem Erdboden auf, selbst an einem trüben Wintertag sind es noch 3.000 - 4.000 Lux. Anspruchslose Karnivoren wachsen bei durchschnittlich 5.000 Lux, intensive Rotfärbung tritt aber meist erst bei rund 10.000 Lux und darüber auf.
Farbtemperatur / Lichtfarbe ist die Temperatur, auf die man einen "schwarzen Körper" erhitzen müsste, um ein Licht gleicher "Farbe" (Spektralverteilung) zu erzeugen. Wird als Temperatureinheit in Kelvin (K) angegeben (K = °C - 273,15. null Kelvin ist der absolute Nullpunkt der Temperatur). Ein "kühler" Strahler mit 2.000K leuchtet demzufolge eher rötlich, ein "heißer" mit 10.000K bläulich-weiß. Die Sonne entspricht einem Strahler von rund 6.500K (entspricht der Oberflächentemperatur der Sonne), wobei je nach Neigungswinkel unterschiedliche Spektralbereiche stärker von der Erdatmosphäre absorbiert bzw. reflektiert werden (siehe z.B. rote Sonnenuntergänge)
Das Spektrum ist (stark vereinfacht) die Verteilung der Einstrahlung auf verschiedene Wellenlängen. Die Sonne hat ein weitgehend ununterbrochenes Spektrum, welches auch Ultraviolette (UV) und Infrarote (IR) Anteile enthält. Eine Lampe sollte daher im Idealfall ebenfalls ein kontinuierliches und möglichst Sonnenlichtähnliches Spektrum aufweisen. Lichtqualität ist eine Art "Gütesiegel" dafür, inwiefern das künstliche Licht dem Sonnenlicht ähnelt.
Sonnenlicht
Sonnenlicht ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Bei künstlicher Beleuchtung der Pflanzen stellt sich somit die Frage der richtigen Lichtquelle. Der für Pflanzen nutzbare Bereich des elektromagnetischen Spektrums liegt im Bereich des sichtbaren Lichts. Hanf ist eine Pflanze die sehr hohe Mengen an Licht durch Photosysthese zur Assimilation nutzen kann, eine gute Beleuchtung ist somit essentiell.
Von spezieller Bedeutung für den Anbau sind der rote und der blaue Spektralbereich des sichtbaren Lichts. Blaues Licht lässt die Pflanzen gedrungener und buschiger wachsen, ausserdem bilden sich dickere Stämme, gut für den Indoor-Anbau, bei dem oft die Höhe des Zuchtraums ein limitierendes Element darstellt. Unter rotem Licht wachsen die Pflanzen schneller in die Höhe. In der Blüte bekommen sie dafür aber dickere Knospen. Idealerweise kombiniert man also Leuchtmittel mit vorwiegend blauem Lichtanteil für die Vegetationsphase und vorwiegend rotem Lichtanteil für die Blütephase.
Licht macht Gewicht! Anders ausgedrückt ist die Art und die Stärke der verwendeten Lichtquelle entscheidend für einen hohen Ertrag. Für den Indoor-Anbau werden heute im wesentlichen drei Arten von Beleuchtung verwendet, Natriumdampflampen ( NDL ), Metallhalogen-Hochdruchlampen und die bekannten Leuchtstoffröhren ( LSR ). Seltener verwendet, aber auch geeignet sind speziell für die Aufzucht von Pflanzen entwickelte Energiesparlampen.
Die Sonne in Zahlen
- Die Mittagssonneneinstrahlung mitte Juni (Hauptwachstumsphase) belichtet den Erdboden mit einer Lichtleistung von 15.000 Lumen pro Quadratmeter (15.000 Lux). Die Farbtemperatur beträgt im Juni ca. 5000 Kelvin.
- Mitte September (Hauptblütephase) trifft die Erde eine Lichtleistung von 15.000 Lumen pro Quadratmeter (15.000 Lux), was gleich der Lichtleistung der Hauptwachstumsphase ist, allerdings ist die Farbtemperatur mitte September viel wärmer als mitte Juni (3500 Kelvin).
- Der Vorteil der Indoor-Beleuchtung im Gegensatz zu Sonne ist, dass die Lichtleistungs- und Farbtemperaturwerte konstant gehalten werden können.
Belichtungsphasen oder Photoperiode
Wie die meisten Pflanzen reagiert Hanf mit dem Beginn der Blütephase in Abhängigkeit der Lichtdauer pro Tag. Dieses Phänomen wird Photoperiodizität genannt.
- Eine Indoor-Cannabispflanze wird in der Wachstumsphase 18 Stunden pro Tag belichtet, da Mitte Juni die längste Helligkeitsphase ist und man Indoor versucht optimale Bedingungen für den Pflanzenwuchs herzustellen.
- Um die Blütephase einzuleiten wird die Zeitschaltuhr auf 12 Stunde Helligkeit und 12 Stunden Dunkelheit eingestellt um die Bedingungen für die Pflanzen auf die Belichtungzeit von Mitte Semptember, die Hauptblütezeit, zu setzen.
Damit das in dieser Phase ausgeschüttete Blühhormon wirksam ist, ist es unerlässlich, dass die "Nachtzeit" auch wirklich vollkommen dunkel ist. Der Zuchtraum sollte also vollkommen lichtdicht abgeschlossen sein und die Pflanzen ablolut in Ruhe gelassen werden. Eine Unterbrechung der Nachtperiode bewirk eine Verzögerung bzw. ein Ausbleiben der Blüte. Außerdem führt eine Störung der Dunkelphase zu Stressreaktionen der Pflanzen, was sich durch zwittern äußern kann.
Definition (Lumen & Lux) Lumen (lm) ist die Einheit für den Lichtstrom. Lichtstrom ist die Lichtleistung die eine Lampe besitzt. Als Lux bezeichnet man den Lichtstrom (Lumen) auf einem Quadratmeter. Lux = lm/m² (Bsp.: Eine Lichtausbeut von 25.000 Lumen auf einem halben Quadratmeter wären also 50.000 Lux)
Ausbeute (Lumen & Lux) Für die Zucht von Pflanzen in einer Growbox braucht man einen bestimmten Lichtstrom, die Pflanzen müssen also mit genug Lumen auf eine bestimmte Fläche versorgt werden, damit sie Biomasse ausbilden können. Dabei verwendet man verschiedene
Lumenzahlen bei der Wuchs- und Blütephase:
Lichtstromausbeute in der Wuchsphase:
- Minimum: 15.000 Lux
- Optimum: 25.000+ Lux
Lichtstromausbeute in der Blütephase:
- Minimum: 30.000 Lux
- Optimum: 50.000+ Lux
Maximalwerte gibt es nicht, allerdings können die Pflanzen nur eine bestimmte Lichtleistung (siehe oben, Optimum) aufnehmen. Bei Natriumdampflampen sollte jedoch die Abwärme und der enorme Energieverbrauch beachtet werden.
Anwendung (Lumen & Lux) Die Lampe in deiner Growbox muss zur Grundfläche von dieser passen, d.h. die Lichtleistung (Lumen) muss mit der Grundfläche deiner Growbox zusammenpassen. Beispiel: Wenn man eine Growbox mit einer Grundfläche von 0,33m², dann braucht man eine Lichtleistung von mindestens 30.000lm/m² x 0,33m² = ca. 10.000 Lumen in der Blütephase. Formel: (min/max) Luxzahl x Grundfläche = (min/max) benötigte Lumenzahl
Spektrum
Pflanzen absorbieren Licht durch die Lichtreaktion der Photosynthese. Maßgeblich für die Photosynthes ist die Lichtqualität, diese wird in verschiedenen Farben angegeben die verschiede Wellenlängen haben (definert durch Nanometer: nm), diese Wellellängen werden durch die Chlorophylle und Carotinoide absorbiert. Gelbe und grüne Wellenlängen (500nm-600nm) werden reflektiert, blaue (400nm-500nm) und rote (600nm-700nm) Wellenlängen werden optimal absorbiert und die Photosynthese kann stattfinden.
Lichttemperatur
Die Farbtemperatur (gemeßen in Kelvin; k) von Lampen beschreibt ein bestimmtes Farbspektrum, das die Lampe ausstrahlt. Die Hanfpflanze braucht für die Wuchs- und Blütephase bestimmte Lichtspektren damit sie Photosynthese betreiben kann. Der Photosynthese am meisten förderlich sind Blau- und Rotspektren, dagegen sind Grünspektren wirkungslos.
Optimale Farbtemperatur ist für die:
- Wuchsphase: 6500 Kelvin
- Blütephase: 3500 Kelvin
Beleuchtungsstärke
Die Beleuchtungsstärke hat großen Einfluss darauf, wie schnell, wie sicher und wie leicht eine Sehaufgabe – zum Beispiel beim Lesen oder bei der Arbeit am Computer – von den Augen bewältigt werden kann. Die Beleuchtungsstärke ist ebenso wie die Helligkeitsverteilung wichtig für die Sehleistung.
Die Beleuchtungsstärke (Kurzzeichen: E) gibt in der Maßeinheit Lux (lx) den Lichtstrom (gemessen in Lumen: lm) an, der von einer Lichtquelle auf eine bestimmte Fläche trifft:
Sie beträgt ein Lux, wenn der Lichtstrom von einem Lumen einen Quadratmeter Fläche gleichmäßig ausleuchtet.
Gemessen wird die Beleuchtungsstärke auf horizontalen und vertikalen Flächen mit einem Luxmeter. Für gutes Erkennen vertikaler Flächen und Gegenstände im Raum, aber insbesondere von Gesichtern, wird die zylindrische Beleuchtungsstärke verwendet. Sie ist der Mittelwert der vertikalen Beleuchtungsstärke auf der Oberfläche eines Zylinders.
Bei gleicher Beleuchtungsstärke wirkt ein weißer Raum heller als ein dunkler: Er reflektiert das Licht besser.
Farbwiedergabe
Licht und Farbe bestimmen das menschliche Wohlbefinden und die Atmosphäre eines Raumes: mal eher kühl, mal warm. Korrekte Farbwiedergabe auch bei künstlichem Licht ist eine wichtige Aufgabe guter Beleuchtung.
Die Farbwiedergabe einer Lampe bezeichnet die Wirkung, die ihr Licht auf farbigen Gegenständen hervorruft. Lichtquellen haben unterschiedliche Farbwiedergabe-Eigenschaften – und nicht immer geben sie die Farben des betrachteten Gegenstands korrekt wieder. So kann es vorkommen, dass Gesichter unter dem Licht bestimmter Lampen fahl wirken oder Gemüse unappetitlich wirkt.
Optimal: Index Ra = 100
Eine Bewertung der Farbwiedergabe erfolgt durch den Index Ra. Er ist von häufig vorkommenden Testfarben abgeleitet und gibt an, wie natürlich Farben wiedergegeben werden. Generell gilt: Je niedriger der Index, desto mangelhafter werden die Körperfarben beleuchteter Gegenstände wiedergegeben. Der Farbwiedergabe-Index von Ra = 100 ist optimal; in Innenräumen sollte der Ra-Index nicht unter 80 liegen.
Erfahrungs-Sehwerte sind „gespeichert“
Aus der Erfahrung des täglichen Lebens sind dem Menschen eine Reihe von Körperfarben bekannt, die je nach Beleuchtung zwar unterschiedlich aussehen können, für die aber unabhängig davon bestimmte „Erfahrungs-Sehwerte" vorhanden sind. So ist zum Beispiel die Farbe der menschlichen Haut bei Tageslicht „gespeichert“
Fehlt im künstlichen Licht nun eine Spektralfarbe oder sind einige im Spektrum der Lampe überbetont (z.B. beim Licht von Glühlampen), erscheint die Hautfarbe zwar andersartig, aber aufgrund der Erfahrung trotzdem „natürlich“. Bei Materialien, für die keine „Erfahrungswerte“ vorliegen, werden jedoch mitunter völlig andere Farben wahrgenommen.
Lampen
Leuchtstoffröhren Leuchtstoffröhren eignen sich hervorragend für die Anzucht bzw. Wuchsphase von Cannabis, da sie eine niedrige Farbtemperatur (4000 bis 6500 Kelvin) besitzen und einen hohen Anteil an blauem Licht ausstrahlen (Farbwiedergabestufe 8/9), was förderlich für den Pflanzenwuchs ist. Ein weiterer Vorteil ist auch die geringe Wärmeentwicklung, weshalb man die Lampen direkt über die Pflanzen hängen kann (Platzersparnis).
Eine kleine Übersicht über Lumenzahlen herkömmlicher Leuchtstoffröhren:
- 18W (60cm): 1.350lm
- 30W (90cm): 2.700lm
- 36W (120cm): 3.350lm
- 58W (150cm): 5.200lm
Natriumdampflampen
Natriumdampflampen eignen sich hervorragend für die Blütephase von Cannabis, da sie eine relativ niedrige Farbtemperatur (3500 Kelvin) besitzen und einen hohen Anteil an rotem Licht ausstrahlen (Spezielle Gase vergrößern das ursprünglich nur gelbe Farbspektrum). Sie entwickeln jedoch mehr Abwärme als LSR, was einen Abstand von ca. 50cm zur Pflanze nötig macht, dafür ist die Lichtleistung (Lumen) sehr viel größer.
Eine kleine Übersicht über die Lichtleistung herkömmlicher Natriumdampflampen:
- 250W: 33.000lm
- 400W: 56.000lm
- 600W: 90.000lm
- 1.000W: 130.000lm
Metallhalogen-Hochdrucklampen (MH)
Metallhalogen-Hochdrucklampen sind Gasentladungslampen, deren Gaskolben mit Halogen-Metall-Verbindungen gefüllt ist. Diese Leuchtmittel erzeugen ein blau-weißes Spektrum und sind deshalb in der Hanfzucht primär für die Aufzucht von Stecklingen / Sämlingen bzw. für die Vegetationsperiode geeignet. Bei der Anzucht sind in den ersten Lebenswochen Leuchtstoffröhren vorzuziehen, da diese eine geringere Wärmeentwicklung haben. Es ist zu erwähnen dass MH-Lampen einen geringeren Wirkungsgrad und damit eine höhere Wärmeabgabe als NDL-Leuchtmittel haben. Hanf sollte in der Vegetationsperiode mit etwa 30.000 Lux beschienen werden. Dies wird auf 1m² erreicht von einem 400W MH-Leuchtmittel.
Kurze Geschichte des Lichts
Für lange Zeit war die Sonne die einzige Lichtquelle der Menschen. Bis vor etwa 300.000 Jahren der prähistorische Mensch das Feuer als Wärme- und Lichtquelle entdeckte. Lagerfeuer – und später Kienspäne, Öl- und Talglampen – brachten Licht und Leben in Höhlen, in die nie ein Sonnenstrahl gelangte. Auch die großartigen Zeichnungen in der Höhle von Altamira können nur bei künstlichem Licht entstanden sein – vor etwa 15.000 Jahren.
Nicht nur in Höhlen und Räumen, auch im Freien wurde Licht entfacht: Um 260 vor Christus sendete der Leuchtturm von Alexandria Lichtsignale, und aus dem Jahr 378 nach Christus gibt es Hinweise auf „Lichter auf den Gassen“ – auf die Straßenbeleuchtung im antiken Antiochia.
Sehr früh begann der Mensch bereits, die Traggefäße der kostbaren lichtspendenden Flammen kunstvoll zu verzieren. Entscheidend verbessert wurden diese über Jahrtausende genutzten Lampen für flüssige Brennstoffe 1783, als Aimé Argand den Rundbrenner erfand. Ebenfalls 1783 wurde nach einem Verfahren von Mickelaers aus Steinkohle das „Leuchtgas“ für die Gaslaternen gewonnen.
Öllampen, Fackeln und Kerzen wurden bis ins 19. Jahrhundert verwendet. All diese Lichtquellen verbrannten Öl oder Gas. Der Geruch war äußerst unangenehm, die offene Flamme gefährlich.
Das Zeitalter der elektrischen Beleuchtung Die Entwicklung von verbesserten Lichtquellen ist eng verknüpft mit dem Verständnis naturwissenschaftlicher Zusammenhänge. So gab es zwar schon im 18. Jahrhundert Versuche mit elektrischen Bogenlampen. Praktische Bedeutung erlangten sie aber erst, als Werner Siemens 1866 Dynamo-Maschinen entwickelte. Jetzt konnte Elektrizität wirtschaftlich erzeugt werden.
Doch erst 1879 beginnt das eigentliche Zeitalter der elektrischen Beleuchtung. In diesem Jahr erfand Thomas Alvar Edison die Glühlampe „neu“. Er brachte die Erfindung des deutschen Uhrmachers Johann Heinrich Goebel aus dem Jahr 1854 zur technischen Reife. Die Glühlampe mit der Wolframwendel kam auf den Markt. Kurze Zeit darauf entstanden die ersten Entladungslampen.
Heute ist ein Leben ohne künstliche Beleuchtung nicht mehr vorstellbar. Die Entwicklung der Lampen und Leuchten hat in den letzten Jahrzehnten an Dynamik gewonnen. Effiziente Technologien, neue Werkstoffe und optische Systeme schaffen neue Möglichkeiten der künstlichen Beleuchtung – ebenso komfortabel wie umweltschonend und sparsam.
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